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St. Pauli pinkelt zurück!
Immer wieder muss man sich als Bewohner_In unseres schönen Stadtteils anhören, dass man es doch so gewollt habe, als man herzog. Dass St. Pauli eben Halligalli und laut und dreckig sei. Moment. Halligalli? Ja, klar. Hier wird eben viel gefeiert und das ist auch gut so. Man kann mitmachen, muss es aber nicht. Das ist gewollt, das ist toll, das lieben wir. Laut? Auch das ist bedingt so. Neben einen Live-Music-Club zu ziehen und sich dann über Konzerte zu beschweren; das würde wohl kaum jemanden einfallen. Auch dass unsere Theater, Bars, Kneipen und Diskotheken gut besucht sind und Menschen Freudenschreie entlocken, bringt St. Pauli mit sich – korrekt. Aber dreckig?…
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Presseberichte zur Seilbahn auf St. Pauli
Einige Monate ist es nun her, dass der Bürgerentscheid für eine Seilbahn negativ (für uns Gegner positiv) ausging. Am 24. August 2014 stimmten die Bürgerinnen und Bürger von Hamburg-Mitte darüber ab, ob eine Seilbahn von der Glacischaussee rüber zu den Musical-Zelten auf Steinwerder gebaut werden soll. Mit ganz viel Engagement von Anwohnerinnen und Anwohnern ist es gelungen, die Stimmberechtigten darüber aufzuklären, was hier eigentlich versucht wurde: Ein Konzernbegehren durch Missbrauch eines demokratischen Mitbestimmungsinstrumentes, dem Bürgerentscheid, durchzusetzen. Entgegen der Meinung böser Zungen, die sich am liebsten anonym in irgendwelchen Kommentaren zu Wort melden, bestand die Gruppe der Seilbahn-Gegner aus einer kunterbunten Mischung. Engagierte Anwohnerinnen und Anwohner und ja, auch politische Gruppen…
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Keine Seilbahn von St. Pauli über die Elbe
Hamburg – weltoffene Stadt der Vielfalt. Aber wie weit darf diese Vielfalt gehen? Müssen wir denn alles haben? Eine Seilbahn ohne Berge? Und zwar quer über die Elbe gespannt? Die Stage Entertainment ist mit Hamburg verwurzelt – keine Frage. Nicht nur mit Cats, dem Phantom der Oper, Tarzan, Dirty Dancing, Buddy Holly und König der Löwen lädt das Unternehmen viele Touristen zu uns und hat Hamburg zur Musical-Hauptstadt Deutschlands gemacht. Die drei Standorte der Musicalspielstätten liegen zentral am Spielbudenplatz, an der Holstenstraße und seit 1994 mit dem Theater im Hafen Hamburg direkt am Wasser. Letzteres sorgte damals für eine kleine Sensation, waren doch selbst Hamburger je kaum im Stadtteil Steinwerder…
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St.Pauli trägt St. Pauli
„Die Straße trägt St. Pauli“ – so steht es in einem jeden Kapuzenpullover, T-Shirt, Trikot, Hut, Tasche, Hose, Baby-Lätzchen, Tanktop etc. pp. des von den Medien so gerne als „Kultverein“ titulierten Fußballclubs. Kaum ein Artikel, der noch nicht in das Totenkopf oder Vereinswappen gebrandete Sortiment aufgenommen wurde. Doch gerade im Stadtteil werden Stimmen lauter, dass die Artikel in einem preislich zu hohen Segment lägen und man sich mehr mit lokalen Anbietern denn einem großen Vermarkter solidarisch zeigen möchte. Inzwischen gibt es zahlreiche Alternativen. Seine Liebe zum Verein und insbesondere zum Stadtteil St. Pauli kann man auch mit Textilien ohne Schädel ausdrücken. Ganz vorne mit dabei ist Michael Lutz, der mit…
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Kukuun is still alive
Ohne übertreiben zu wollen, ohne ins Schwelgen zu geraten, ohne Herzschmerzkacke und Gänsehaut – kann auch nach zwei Tagen retrospektiver Betrachtung auf das vergangene Wochenende nicht berichtet werden. Was war geschehen? Vor Wochen verbreitete sich die Kunde auf St. Pauli und weit darüber hinaus wie ein Lauffeuer: das Kukuun sollte ein Tribute-Wochenende erfahren. Zwei Tage lang sollte man wieder in den ursprünglichen Räumlichkeiten am Spielbudenplatz mit bester Sicht über selbigen feiern, tanzen, schauen und staunen können. Fünf Jahre lang war das Kukuun Anfang der 2000er der Hotspot des Kiez. Es war ein Garant für feier- und tanzbare Musik, für Ausstellungen, für Styler und solche, die es werden wollten – und…
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Liebeserklärung im Laufschritt
06.00 Uhr. Der Wecker wird liebevoll mit einem Handschlag zur Ruhe gebracht. Nur nicht noch einmal umdrehen, sonst besteht die Gefahr der Rückkehr der Gedanken in die noch bis soeben genossene transzendentale Ebene und der Körper stellt sich erneut auf Tiefschlaf ein. Besser: die müden Knochen mit Schwung aus dem warmen, weichen Nest schwingen, Turnhose, T-Shirt, Treter an die Füße und den Kiez laufenderweise begrüßen. Wir sind auf St. Pauli. Fast ruhig liegt sie da, die Talstraße, vielleicht nicht das Herzstück, aber dennoch ein wichtiger Muskel des Stadtteils. Nur ein paar ihrer des Nachts selten schlafenden Bewohner versuchen noch den letzten, einsamen, stark alkoholisierten Touristen zu überreden, den beginnenden Tag…