St. Pauli LEBEN

St.Pauli trägt St. Pauli

„Die Straße trägt St. Pauli“ – so steht es in einem jeden Kapuzenpullover, T-Shirt, Trikot, Hut, Tasche, Hose, Baby-Lätzchen, Tanktop etc. pp. des von den Medien so gerne als „Kultverein“ titulierten Fußballclubs. Kaum ein Artikel, der noch nicht in das Totenkopf oder Vereinswappen gebrandete Sortiment aufgenommen wurde. Doch gerade im Stadtteil werden Stimmen lauter, dass die Artikel in einem preislich zu hohen Segment lägen und man sich mehr mit lokalen Anbietern denn einem großen Vermarkter solidarisch zeigen möchte.

Von St. Pauli in die ganze Welt

Inzwischen gibt es zahlreiche Alternativen. Seine Liebe zum Verein und insbesondere zum Stadtteil St. Pauli kann man auch mit Textilien ohne Schädel ausdrücken. Ganz vorne mit dabei ist Michael Lutz, der mit seiner Kiezkicker-Kollektion besonders den Nerv der Bewohner St. Paulis und der dort arbeitenden oder zumindest mit dem Herzen lebenden Bevölkerung trifft. Die Kollektion wird ständig erweitert; T-Shirts, Hoodies, Mützen, Jutebeutel, Buttons und eine kleine Kinder-Linie sind inzwischen käuflich zu erwerben. Die Straße mit einem Stück aus der Kiezkicker-Palette auszustatten, steht natürlich im Vordergrund, doch Michael Lutz vergisst dabei nicht seine soziale Verantwortung. So beteiligen sich Kiezkicker an Hamburg teilt, unterstützen das Hinz&Kunzt Kickerturnier und setzen sich für Straßenkids in Hamburg ein.

Die soziale Verantwortung und die Liebe zum FC St. Pauli brachte drei Fans aus der Nordkurve des Stadions am Millerntor dazu, kreativ zu werden. Zu Beginn des Jahres fand wie üblich der Schweinske-Cup in der Alsterdorfer Sporthalle statt. Dabei handelt es sich um ein internationales Fußballturnier, das während der Winterpause immer zahlreiche Fußball-Fans in die Halle lockt. Im Januar 2012 kam es jedoch zu massiven Ausschreitungen zwischen zwei Fangruppierungen, über die Fans, Teilnehmer und Veranstalter gleichermaßen schockiert waren. Die anwesende Polizei konnte nicht verhindern, dass mehr als 70 Personen Körperverletzungen erlitten. Lokale Medien berichteten different zu anwesenden Fans über die Vorfälle rund um das Fußballturnier, das aufgrund der Gewalttaten abgebrochen werden musste; eine umfangreiche Zusammenstellung von Berichten liefert der Übersteiger.

Insel der Glückseligen

Die drei eingefleischten FC St. Pauli-Fans, Anja, Thomas und Benni, waren und sind mehr als erbost über die Vorfälle und wollen es nicht hinnehmen, dass ihr geliebter Fußballclub auf derartige Weise in den Medien diffamiert und als „Krawallverein“ hingestellt wird. Ein zeitloses Motiv sollte gefunden werden, das sowohl an die Vorfälle erinnern, jedoch den Verein und seine Fans aus der Gewaltecke wegrücken sollte. Nach reiflicher Überlegung entschied man sich, den Ausspruch eines Mitarbeiters des FC während eines Fernsehinterviews als Leitmotiv zu nehmen. Als dieser mit dem Kommentar „vom Kultclub zum Krawallverein“ konfrontiert wurde, konterte er mit „Wir sind nicht der Club, der auf der Insel der Glückseligkeit lebt.“ Glücklicherweise fände Gewalt beim FC St. Pauli jedoch nur in einem sehr geringen Rahmen statt. Um an ebendiesen Ausspruch zu erinnern, entwarfen die drei Fans ein eigenes Logo mit Millerntor, Fernsehturm und Bunker – die Insel der Glückseligen. Die Kollektion gibt es für Deerns und Jungs, zu bestellen per Mail unter: insel.der.glueckseligen@googlemail.com ; bisher sind T-Shirts und Hoodies im Sortiment ab 19,10 € zu haben. Von jedem verkauften Stück fließen 2,50 € in die Solikasse, die zugunsten der Opfer des Schweinske-Cups eingerichtet wurde. Laufend aktuelle Informationen zu dem Projket erhält man auf der Facebookseite.

Für Deerns von den MeerBrüdern

Sehr viel maritimer kommen die Jungs von MeerBrüder daher: auch ihre Shirts und Hoodies kommen direkt aus St. Pauli. Im Vordergrund ihrer Sachen steht jedoch nicht generell der Fußballclub, sondern die Piraterie: Augenklappen tragende Herzen, Jesus am Steuerrad eines Schiffes (ebenfalls als Pirat) und die „lustigen Grimmigen“ zieren die angebotene Kleidung. Als echte Hamburger Jungs und bekennende Meerliebhaber, lassen sie sich immer wieder etwas Neues einfallen, um die Bewohner der Stadt (und über deren Grenzen hinaus) Meerbrüder gerecht einzukleiden. Dem 2011 scheidenden Trainer des FC widmeten sie dann doch ein eigenes Motiv; als Fan kann man eben nicht ganz aus seiner Haut. Die vollständige textile Palette gibt es direkt bei den Meerbrüdern. Auch auf Facebook finden sich die MeerBrüder natürlich.

Ja, die Straße trägt St. Pauli. Aber das lässt sich auf vielfältige Weisen ausdrücken. Und wer nun Lust hat, leidenschaftliche, kreative, St. Pauli liebende Jungunternehmer zu unterstützen, der riskiert einfach mal einen Blick auf die angegebenen Seiten. Damit es heißt: St. Pauli trägt St. Pauli und St. Pauli trägt St. Pauli.

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